Die Freie Wählergemeinschaft Oberaurach |
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Presse und Aktuelles |
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Stellungnahme von Sabine Weinbeer zur Wahl des 2. und 3. Bürgermeister in Oberaurach |
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Liebe
Mitglieder und Freunde der Wählergemeinschaft Oberaurach, ich gebe zu,
dass ich einige Tage „sprachlos“ war, doch jetzt will
ich mich doch zur konstituierenden Gemeinderatssitzung äußern.
Vor allem muss ich Äußerungen über meine Person
entgegentreten, mit denen CSU-Funktionäre versuchen, ihre
Entscheidung fadenscheinig zu begründen. Ja, ich habe nach den Kommunalwahlen
beim neuen Bürgermeister meinen Anspruch auf den Posten als
3. Bürgermeisterin angemeldet. Nach 30 Prozent bei der Bürgermeister-
und 1 544 Stimmen bei der Gemeinderatswahl, nach 12 Jahren
Gemeinderatsarbeit, als Jugendbeauftragte und Beauftragte
der Gemeinde bei verschiedensten Anlässen (Flurbereinigung,
Regionales Entwicklungskonzept, Interkommunale
Zusammenarbeit) hielt ich das für gerechtfertigt. Thomas
Sechser war da durchaus meiner Meinung, allerdings
signalisierte er mir schon damals, dass die CSU damit wohl
ein Problem haben werde. Heute wird am Stammtisch meine
„Bewerbung“ als so aufdringlich interpretiert, dass man
mich deshalb nicht gewählt hätte. Ich hatte nicht den
geringsten Anlass, im stillen Kämmerlein sitzen zu bleiben
und schicklich auf einen „Antrag“ der CSU zu warten,
oder mein Licht unter den Scheffel zu stellen! Ich habe das
getan, was bei einem CSU-Mann ganz selbstverständlich
gewesen wäre!! Nach
einer gemeinsamen Sitzung von CSU- und Junge-Bürger-Gemeinderäten
(zwei vollkommen voneinander unabhängige Listen, wie immer
betont wird) eröffneten mir der neue Bürgermeister und der
CSU-Fraktionsvorsitzende in einem erneuten Gespräch, dass
die überwiegende Mehrheit dieser elf Gemeinderatsmitglieder
nicht für mich stimmen würden, sondern einen eigenen
Kandidaten für den 3. Bürgermeister aufstellen wollten. Ich
machte deutlich, dass ich das nicht gerade als Beispiel für
praktizierte Demokratie ansehe, doch die Bürgermeister-Stellvertreter
werden nun einmal nicht von den Bürgern, sondern von den
Gemeinderatsmitgliedern gewählt. Beide waren nicht
begeistert, als ich ankündigte, dennoch anzutreten –
gerne hätte man vordergründig die Harmonie gewahrt. Wie
die CSU- und Junge-Bürger-Gemeinderäte von Oberaurach das
Wahlergebnis interpretieren, haben wir dann ja am 7. Mai
erlebt. Mir
war also klar, dass ich nicht 3. Bürgermeisterin werden würde.
Der Personalvorschlag der CSU jedoch war für mich eine persönliche
Demütigung und in jedem Satz eine Herabwürdigung meiner
bisherigen Arbeit. Das war nicht einmal mehr einseitig
politisch, sondern persönlich und entsprechend werde ich
darauf auch reagieren. Ich bin auch von der neuen 3. Bürgermeisterin
menschlich enttäuscht, dass sie sich für solche
durchsichtigen Partei-Spielchen hergibt, obwohl sie doch
betont, gar nicht in der Partei zu sein. Ganz
ehrlich: nach dem 7. Mai scheint mir der
Stellvertreter-Posten in Oberaurach nicht mehr so
erstrebenswert, das Amt hat in meinen Augen sehr an Würde
verloren. Früher war es eine Anerkennung für langjährige
Arbeit zum Wohle der Gemeinde. . . Der
Anspruch der CSU auf auch den 3. Bürgermeisterposten wurde
damit begründet, dass die CSU bei der Kommunalwahl „einen
klaren politischen Auftrag erhalten hat“. Wir sind also
doch politisch im Gemeinderat?! Eine Woche zuvor in der
Abschiedssitzung von Siegmund Kerker wurde von allen
Fraktionen und von Kerker selbst betont, wie sehr Oberaurach
davon profitierte, dass die Arbeit nie von Parteipolitik im
Gemeinderat behindert wurde. Schade, dass jetzt ausgerechnet
Kerkers Fraktion diese bewährte Praxis beendet hat. Offensichtlich
hat diese parteiübergreifende Zusammenarbeit nur so lange
funktioniert, wie die anderen Fraktionen über die
parteipolitischen Parforceritte der CSU immer wieder zum
Wohle der Sachpolitik hinwegsahen – und so lange sich die
anderen nicht ernsthaft um Positionen bewarben. Ich bin
mittlerweile so weit, dass ich es bedaure, nicht ebenso wie
die CSU zum Ende des Wahlkampfes die „Gangart verschärft“
zu haben. Allerdings konnte ich ohne rot zu werden den Dank
Thomas Sechsers für den fairen Wahlkampf entgegennehmen –
leider konnte ich diesen Dank nicht vollinhaltlich auch zurückgeben. Für
uns von der Wählergemeinschaft bedeutet das Ergebnis vom 7.
Mai, dass die CSU uns als Opposition sieht, mich persönlich
offenbar als Gefahr. Sonst würde man sich nicht so große Mühe
machen, wie schon im Wahlkampf Gerüchte über mich in die
Welt zu setzen. Ich
war in den vergangenen zwölf Jahren immer um das Wohl der
Gemeinde bemüht. Oft habe ich mich deshalb für Arbeiten
einspannen lassen, deren Erfolg sich anschließend die CSU
an die Fahnen heftete. Das wird mir künftig nicht mehr
passieren!! Auch
künftig werden die Bürgerinnen und Bürger, meine Wählerinnen
und Wähler, die mich schließlich auch zur Kreisrätin
gemacht haben (ich danke für dieses große Vertrauen) im
Mittelpunkt meiner Bemühungen stehen, das gleiche gilt auch
für meine beiden Kollegen in der Fraktion. Ich tue dies
aber als Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft
Oberaurach und als Kreisrätin der Wählergemeinschaft Haßberge. Wenn
Ihnen die Vorgänge am 7. Mai auch nicht gefallen haben,
dann habe ich zwei Bitten an Sie: überlegen Sie sich, ob
sie nicht Mitglied im Verein Freie Wählergemeinschaft
Oberaurach werden wollen, damit wir in sechs Jahren die
Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat verändern, und
reagieren sie auch am 28 September: Helfen Sie den Freien Wählern
beim Einzug in den Bayerischen Landtag mit Ihrem Kreuz auf
der Liste 4. Alleinherrschaft macht arrogant, das haben wir
nach der Kommunalwahl nicht nur in Oberaurach erlebt. Ich
danke allen, die mich unterstützt haben und weiterhin
unterstützen Ihre
Sabine Weinbeer
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